Eine aktuelle österreichische Studie untersuchte, ob die Vermutung stimmt, dass E-Mails heutzutage am häufigsten am Smartphone gelesen werden - mit entsprechenden Konsequenzen für deren Design ("Mobile-first-Ansatz). Das Ergebnis überrascht!

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"Mails werden doch heutzutage sowieso nur mehr am Handy gelesen!". Diese Aussage hört man nicht nur in privaten Unterhaltungen, auch bei Kunden wird man häufig in derartige Diskussionen verwickelt. Und diese Frage hat Folgen, sowohl was das Design als auch technische Details betrifft - so etwa:

  • Ist eine Optimierung des Layouts für Smartphones sinnvoll?
  • Soll man Inhalte kürzen, um den Newsletter für Smartphones zu optimieren?
  • Soll man Links besser als Buttons gestalten, da diese am Smartphone mit den Fingern leichter bedienbar sind?
  • Haben soziale Medien oder die Covid-Pandemie Auswirkungen darauf, auf welchen Geräten die Mails geöffnet werden?

Bisher hatte man nur wenig handfestes Zahlenmaterial zur Klärung dieser Frage parat. Das ist nun anders, denn der österreichische Mail-Marketing-Dienstleister E-Mail Marketing Academy hat in einer aufwändigen Studie die Mail-Öffnungen über 10 Jahre analysiert.

Demnach wurden im Jahr 2023 knapp 4 von 10 der untersuchten E-Mail-Kampagnen mit einem Desktop-Programm (und hier v.a. Outlook) geöffnet, knapp gefolgt von webbasierten Clients wie Google-Mail - also NICHT auf Mobilgeräten. Im Durchschnitt lag der Anteil an Öffnungen auf mobilen Geräten bei nur unter einem Viertel, er kann jedoch naturgemäß nach Branchen nach Zielgruppen stark schwanken. Nicht einmal jedes fünfte Mailing an B2B-Zielgruppen wurde auf Smartphones und Tablets geöffnet, im B2C-Segment war es immerhin ein gutes Viertel.

Ein weiteres überraschendes Ergebnis: in den letzten Jahren blieben die Anteile der Mail-Öffnungen auf Mobilgeräten offenbar nahezu unverändert. Und die Studie stellte auch fest, dass nur rund ein Fünftel aller Empfänger ein Mailing ausschließlich auf einem Mobilgerät nutzte, während die große Mehrheit die gleiche Nachricht mindestens einmal auch auf Desktop-PCs oder Laptops öffneten.

Was lässt sich aus dieser Untersuchung für E-Mails ableiten?

  • Da der Anteil der Mobil-Öffnungen schwanken kann, sollte eine Analyse auf Basis der eigenen Empfänger erfolgen.
  • Je nachdem, wie hoch der Anteil ist, sollte überprüft werden, ob die Mailings auf Mobilgeräten korrekt dargestellt und ggf. ein Redesign vorgenommen werden.
  • Mobilgeräte stellen tageszeitabhängig auf den "Dark Mode" um und stellen dann den Hintergrund und viele weitere Elemente in ganz anderen, dunklen Farben dar. Dadurch kann die Darstellung von E-Mails optisch stark beeinträchtigt werden. Man sollte daher ein Design entwickeln, das auch im Dark-Mode störungsfrei funktioniert.

Studie von Dialog-Mail eMarketing